Bestattung auf dem Evangelischen Friedhof Diebsteich

Der Friedhof Diebsteich ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Ort und stellt historisch den bedeutendsten der vier evangelischen Friedhöfe in Altona dar. Seine Anfänge reichen bis ins Jahr 1868 zurück, als er als erster Parkfriedhof im Hamburger Raum im Stil eines Landschaftsgartens konzipiert wurde. Bis heute bewahrt dieser Friedhof seinen großzügigen Charakter, wobei das gesamte Ensemble, bestehend aus einem weitläufigen Wegenetz, einer Kapelle aus den 1920er Jahren, teils historischen Grabmalen und einem beeindruckenden Baumbestand, unter Denkmalschutz steht.

Ein besonderes Merkmal ist die überkonfessionelle Nutzung des Friedhofs von Anfang an. Die ursprünglich nach Konfessionen getrennten Bereiche sind heute noch durch unterschiedlich gestaltete Grabmale erkennbar. Erhalten geblieben sind auch repräsentative Gräber wohlhabender Altonaer Familien. Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft sind die Grabanlagen der Sinti und Roma, die sich teilweise deutlich von den übrigen Gräbern abheben.

Der Zugang zum Friedhof und zur Kapelle befindet sich direkt am Bahnhof Diebsteich und ist daher gut erreichbar. Zukünftige Entwicklungen sehen einen Ausbau des S-Bahnhofs zu einem Fernbahnhof vor, begleitet von städtebaulichen Entwicklungen in der Umgebung. Trotz dieser Modernisierungen gewährleistet der Denkmalschutz die Bewahrung des charakteristischen Ambientes des Friedhofs, der somit als Ort der Einkehr, Ruhe und Besinnung erhalten bleibt und seinen Betrieb langfristig fortsetzen wird.

Der Friedhof Diebsteich bietet eine Vielzahl von Grabarten, darunter anonyme Sarg- und Urnengräber, Gräber in Rasenlage, Gemeinschaftsgrabanlagen und gemauerte Grüfte. Diese Vielfalt spiegelt die Offenheit und Anpassungsfähigkeit dieses besonderen Friedhofs wider, der nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein zeitgemäßes Zentrum für Abschied und Erinnerung ist.